Entstehung

des Honigs



Qualitätshonig ist ein reines Naturprodukt. Die Bienen stellen ihn für ihre eigene Ernährung und als Wintervorrat her.
Wollte eine einzelne Biene 500g Honig einbringen, müsste sie etwa eine Flugstrecke von
120 000 km zurücklegen, was drei Erdumkreisungen entspricht.
Natürlich kann eine Biene allein eine solche Mammutarbeit nicht vollbringen. Nur die Gemeinschaft eines Bienenvolkes mit einer Individuenzahl von 50.000 – 70.000 Arbeiterinnen kann diese Leistung erbringen.

Die Bienen werden von Blütenpflanzen zur Bestäubung angelockt und erhalten als Dank ein Tröpfchen Nektar. Hat die Biene etwa einen Stecknadelkopf großes Tröpfchen Nektar gesammelt, das ist zirka die Hälfte ihres eigenen Gewichts, fliegt sie zurück zum Bienenstock und übergibt dort ihre kostbare Fracht an eine wartende Stockbiene. Diese übernimmt den Vorhonig, veredelt ihn mit Enzymen, beginnt mit der Trocknung des Honigs und lagert ihn in den Zellen der Honigwaben ein. Als zweite Quelle für den Grundstoff des Honigs dient Honigtau. Blattläuse stechen die Saftbahnen von Nadel- und Laubbäumen an um an den Siebröhrensaft zu gelangen. Diesem Siebröhrensaft entziehen die Blattläuse die Eiweiße, der Rest, eine zuckerhaltige Wasserlösung, angereichert mit vielen Mineralien bleibt auf den Nadeln und Blättern zurück. Den sogenannten Honigtau nehmen die Bienen gerne auf und verbringen ihn zum Stock zur Weiterverarbeitung, wie unter der Nektarverarbeitung bereits geschildert. – Der Honig reift.- Sobald der Honig ausgereift ist und damit der Wassergehalt weniger als 20% beträgt, werden die einzelnen Honigzellen mit einem Wachsdeckel verschlossen. Sind alle Zellen einer Wabe verschlossen (verdeckelt), kann der Imker den Honig ernten. Dazu nimmt er die verdeckelten Honigwaben aus dem Bienenstock, entfernt mechanisch die kleinen Wachsdeckelchen von den einzelnen Honigzellen, schleudert in einer Zentrifuge den Honig aus den Zellen der Waben und filtert das flüssige Gold des Imkers durch Hintereinanderschaltung von verschieden feinen Sieben. Seine Farbe variiert je nach Trachtpflanze von farblos, gelb über fast alle Brauntöne bis grünlich/schwarz. Physikalisch betrachtet ist Honig eine konzentrierte, gesättigte Zuckerlösung mit einer Vielzahl von besonderen Zusätzen. Deshalb bilden sich auch im Honig Zuckerkristalle, und somit wird jeder Honig nach einer gewissen Zeit fest, das heißt er kristallisiert aus. Dies ist eindeutig als Qualitätsmerkmal zu betrachten, denn nur naturreiner Honig, der nicht erhitzt ist und somit noch alle organischen Vitalstoffe enthält, kann fest werden. Wenn man flüssigen Honig bevorzugt, kann man ihn vorsichtig erwärmen, seine Temperatur sollte dabei 38°C nicht überschreiten. 1kg Honig ist die Lebensarbeit von ca. 500 Bienen 1 Biene legt in ihrem Leben bis zu 8000 km zurück 1 Biene legt in 2 Minuten ca. 1 km zurück 1 Biene kann ca. 50 mg Nektar aufnehmen 1 Biene muss zw. 30 und 1500 Blüten anfliegen um den Honigmagen zu füllen für 1l Nektar/Honigtau sind etwa 20 000 Ausflüge notwendig


Irmgard Forster Seiwert