Obst
Warun Obst so köstlich schmeckt
Haben Sie, werte Leser und Leserinnen, sich schon mal Gedanken darüber gemacht, warum Obst süß, aromatisch, also einfach zum Reinbeißen gut schmeckt?
Obst, ganz gleich ob Beeren-, Stein- oder Kernobst, ist das Kinderzimmer der Pflanzen. Der Samen, der Grundstock der neuen Pflanze, steckt in der Frucht. Damit die Nachkommenschaft der Pflanze gesichert ist, muss der Samen einen geeigneten Platz zum Keimen finden. Die Pflanzen sind allerdings ortsgebunden. Wie kann nun ein neuer Platz gefunden werden? Die Pflanzen selbst haben dazu die verschiedensten Strategien entwickelt. Zum einen bedienen sie sich des Windes. Jeder kennt die kleinen Pusteblumenfallschirmchen. Hier trägt der Wind die reifen Samen an den neuen Bestimmungsort. Wie Hubschrauberpropeller fliegen z.B. die Bergahornfrüchte von der Mutterpflanze weg. Andere Pflanzen, wie die z.B. die Erlen, die oft am Wasser wachsen, bevorzugen als Transportmittel fließendes Gewässer. Obstbäume, Beerensträucher und –stauden haben einen ganz anderen Trick im Laufe der Evolution entwickelt. Sie benutzen als Samentransportmittel den Menschen oder Tiere. Dazu hüllen sie den oder die Samen in eine schmackhafte Verpackung, die zusätzlich durch Farbe, Form oder Geruch auf sich aufmerksam macht. Mensch und Tier langen zu, verzehren das Fruchtfleisch. Bei Beeren wird die Frucht mitsamt dem Samen verzehrt. Der Samen gelangt nach einiger Zeit auf natürlichem Wege zu einen neuem Platz. Andere Samen werden nicht immer mitverzehrt. Hier „hofft“ die Pflanzen darauf, dass die Frucht mitgenommen und erst an anderer Stelle aufgegessen wird und der Samen, eben an dieser neuen Stelle als Abfall landet. Genau hier hat die Frucht ihren Zweck in mehrfacher Hinsicht erfüllt. Der Fortbestand der Pflanze ist für die nächste Generation gesichert, wenn der Samen auf einen geeigneten Boden fällt und keimt. Nebenbei ist das Fruchtfleisch ein hochwertiges Nahrungsmittel für Mensch und Tier.
Irmgard Forster Seiwert